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NAOUSSA PAROS - Sammlung Byzantinischer und Nachbyzantinischer Kunst

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2020-07-13 2020-07-13 13.07.2020

Die Sammlung nachbyzantinischer Kunst, die Werke aus Kirchen und Klöstern und aus der weiteren Umgebung von Naoussa umfasst, war bis 1963 in der Kirche des Agios Nikolaos im Kastell von Naoussa untergebracht.
Seit 1997 befinden sich die Exponate, zwischenzeitlich restauriert und um weitere Stücke bereichert, in drei miteinander vereinigten Zellen der Kirche des Agios Athanasios am Ortseingang von Naoussa.
In der schön hergerichteten Sammlung sieht man nachbyzantinische Ikonen überwiegend aus lokalen Werkstätten, Teile einer geschnitzten Ikonostase, eine Bema Türe, Kupferstiche, Kirchengeräte und einige von den Wänden abgelöste Kirchenmalereien von großem historischem und künstlerischem Wert.
Die jetzt erstmals ausgestellten Fresken stammen aus der byzantinischen Einraumkirche im Ortsteil Protoria, die während des 13. Jahrhunderts angemalt worden ist. Es handelt sich um eines der wenigen erhaltenen Beispiele von Kirchenmalerei auf Paros. Die übrigen sieht man in den Kirchen des Agios Georgios Thalassitis in Pisso Livadi, der Agios Antonios in Kephalos und der Evangelistria in Psychopania oder Episkopiana.
Besonders hinzuweisen ist auf den mit kaiserlichen Gewändern bekleideten Erzengel, der aus der Halbkuppel des Diakonikons stammt, und auf die Engelsbüsten in Medaillons von der Südwand der Kirche. Von ihnen ist der vor einen roten Hintergrund gemalte Erzengel mit den darunter dargestellten, Übel abwehrenden Augen besonders gut erhalten. Die Figur des Stifters trägt ein rotes Gewand und eine charakteristische Kopfbedeckung und wendet sich in Richtung auf den Erzengel in der Apis.
Die meisten Ikonen der Sammlung sind charakteristische Beispiele der lokalen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die Einflüsse der Technik und der Ikonographie der Kretischen Malerschule erkennen lässt.
Von besonderem Interesse sind die Darstellungen des Epitaphios (Nr. 27), der Muttergottes im Typus der Madredella Corsolazione (Nr. 17), der Panagia Odigitria (Nr. 117), die, wie einige andere, ohne Grundierung unmittelbar auf das Holz gemalt ist, und eine weitere der Panagia Odigitria (Nr. 69), ein Werk des Andreas Mostratos aus Naoussa aus dem Jahr 1744.
Aus der Werkstatt des Andreas und seines Bruders Georgios Mostratos stammen wahrscheinlich auch die Ikonen mit Christus im Typus des Hohepriesters (Nr. 8) und mit Johannes d. T. (Nr. 65), der eine ältere Darstellung der Panagia Vrephokratoussa überdeckt. Die in einer anderen Werkstatt entstandene Ikonenserie des Dodekaorton, die von einer Ikonostase stammt, vervollständigt die Sammlung. Für diese Ikonen sind die einfache Bildung der Gestalten und die starke Farbigkeit charakteristisch. Besonders hinzuweisen ist auf die Darstellung des Einzugs in Jerusalem (Nr. 51) und den Abstieg in die Unterwelt (Nr. 63).
Außerdem sind ausgestellt einige Ikonen aus der oberen Zone einer Ikonostase, zwei Kreuze und ein eindrucksvoller Kerzenbehälter, der ebenfalls aus der Werkstatt der Brüder Mostratos stammt und im naiven Stil bemalt ist, zwei Bema-Türen, eine Prothesis-Türe, die mit einer Darstellung des Erzengels Michael mit Helm und Rüstung geschmückt ist (Nr. 121), und eine geschnitzte Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert. Wahrscheinlich stammt auch die Darstellung des Erzengels Michael aus der Werkstatt der Brüder Mostratos.
Unter den kirchlichen Geräten findet man einen silbernen Stern (Nr. 393), einen Löffel mit einer griechisch-russischen Inschrift (Nr. 263) und ein Metallkreuz mit ausgewölbten Enden und einer eingeritzten Inschrift aus mittelbyzantinischer Zeit (Nr. 78).

Sammlung Byzantinischer und Nachbyzantinischer Kunst
Agios Athanasios, 84401 Naoussa, Paros

Copyright: Museen Griechenlands
Erevnites Edition
GR.OK.F.B.
M. Str.

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